Vertriebsbarometer

Die Centralvereinigung Deutscher Wirtschaftsverbände für Handelsvermittlung und Vertrieb (CDH) e. V. befragt dreimal jährlich ihre Mitgliedsunternehmen nach deren Einschätzung  ihrer aktuellen Geschäfts- und Branchenlage, ihrer kurz- und langfristigen Geschäftsaussichten  und nach der prozentualen Entwicklung des vermittelten Warenumsatzes im vor der Befragung abgelaufenen Quartal gegenüber dem Vorquartal. Die Antworten werden Online erhoben. Daran beteiligen sich regelmäßig 300 bis 400 Handelsvermittlungsunternehmen, die auf der Großhandelsstufe tätig sind, vor allem Handelsvertreter.

Die Ergebnisse werden online und in unseren Informationen für Vertriebsunternehmer veröffentlicht. CDH-Mitglieder erhalten  10 Ausgaben pro Jahr kostenlos.
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40. CDH-Vertriebsbarometer Sommer 2024

 

Weitere Verschlechterung der Lage bei rückläufigen Umsätzen, aber weniger pessimistische Erwartungen

 Im 40. Online-Vertriebsbarometer im Juli 2024, wurde die aktuelle Geschäftslage zum ersten Mal seit langem von einem etwas größeren Anteil der teilnehmenden Handelsvertreter als schlecht (30,8%) als mit gut oder sehr gut (28,9%) beurteilt. Die positiven Beurteilungen waren gegenüber dem vergangenen Frühjahr erneut deutlich rückläufig, während der Anteil negativer Beurteilungen entsprechend anstieg. Der Anteil der befriedigenden Bewertungen sank dagegen nur geringfügig auf 40,3%.

Der Rückgang positiver Beurteilungen gilt in gleichem Maße auch für die jeweilige Branchenlage. Der gegenüber dem Frühjahr nahezu unveränderte Anteil der schlechten Beurteilungen (34,4%) der Branchenlage übertrifft nun die der rückläufigen guten und sehr guten (14%) bei weitem. Eine absolute Mehrheit der Teilnehmer von 51,6% beurteilt allerdings die Lage ihrer Branche mit befriedigend. Die kurzfristigen und mehr noch die langfristigen Geschäftsaussichten werden dagegen weniger kritisch beurteilt als im letzten Frühjahr, wobei die langfristigen Perspektiven sogar von weit mehr Handelsvertretern optimistisch (36,2%) als pessimistisch (12,7%) gesehen werden. Kurzfristig erwartet dagegen nur knapp jeder Zehnte eine Verbesserung, nahezu jeder dritte Teilnehmer dagegen eine Verschlechterung.

Einschätzungen der jeweiligen Branchenlage ebenfalls weiter verschlechtert

Ebenfalls erneut verschlechtert, haben sich gegenüber dem vergangenen Frühjahr die gegenüber der Geschäftslage immer deutlich kritischeren Beurteilungen der jeweiligen Branchenlage, mit einem 3,8-prozentigen Rückgang der (sehr) guten Einschätzungen auf zusammen nur noch 14%. Der Anteil der schlechten Beurteilungen von 34,4% blieb nahezu unverändert, während der Anteil der befriedigenden Beurteilungen der jeweiligen Branchenlage um 3,7% auf 51,6% wuchs.

Zukunftserwartungen weniger pessimistisch

Etwas kritischer als die Lagebeurteilungen aber etwas weniger pessimistisch als im vergangenen Frühjahr sind die kurzfristigen Geschäftserwartungen der teilnehmenden Handelsvertreter. Der Anteil derjenigen, die eine kurzfristige Verschlechterung erwarteten, sank um 4,5% auf 31,8%. Gleichzeitig ging auch der Anteil der Teilnehmer, die kurzfristig eine Verbesserung erwarteten geringfügig um 0,4% auf 9,5% zurück. Der Anteil der Handelsvertreter, die kurzfristig keine Veränderung erwarteten, erhöhte sich kräftig um 5,7% auf 54,1%.

Langfristig gehen mit 36,2% noch mehr (+3,5%) der teilnehmenden Handelsvertreter von einer Besserung aus als im Frühjahr. Der Anteil der Handelsvertreter mit schlechteren langfristigen Geschäftserwartungen ging gegenüber dem Frühjahr aber nur wenig (-1,1%) auf 24,9% aller Teilnehmer zurück. Keine langfristige Veränderung erwarten 26,2% (-0,1%) der Befragten. Die langfristigen Erwartungen sind damit insgesamt deutlich optimistischer, als die kurzfristigen.

Vermittelter Warenumsatz weiterhin deutlich rückläufig

Im aktuellen Vertriebsbarometer wurde auch die Entwicklung des vermittelten Warenumsatzes im letzten abgeschlossenen Vorquartal (II 2024) gegenüber dem Quartal davor (I 2024) erhoben. Im letzten abgeschlossenen Quartal konnten 20,4% (+2,0% gegenüber der Frühjahrserhebung) der beteiligten Handelsvertreterbetriebe ihren vermittelten Warenumsatz um bis zu 10 Prozent gegenüber dem Vorquartal steigern. Nur noch 5,9 % (-1,1%) der Teilnehmerbetriebe konnten ihren vermittelten Warenumsatz um 11% bis 30%, aber 1,8% der Teilnehmer (+0,5%) sogar um mehr als 30 Prozent gegenüber dem Vergleichsquartal steigern. Insgesamt gelang also 28,1% (+1,4%) der Handelsvertreter eine Steigerung ihres vermittelten Warenumsatzes.

Dagegen mussten im zweiten Quartal 2024 jetzt 30,3% (-1,1%) der teilnehmenden Handelsvertreter einen Rückgang ihres vermittelten Warenumsatzes um bis zu 10 Prozent und sogar 25,3% (+2,4%) der Teilnehmer einen Rückgang von 11 bis 30 Prozent hinnehmen. Der Anteil der Handelsvertreter, die einen Rückgang ihres vermittelten Warenumsatzes von mehr als 30 Prozent verkraften mussten, ist gegenüber unserer letzten Frühjahrserhebung von 12,7% auf 11,8% zurückgegangen. Der Anteil von allen Teilnehmerbetrieben, die im zweiten Quartal einen Rückgang des vermittelten Warenumsatzes gegenüber dem Vorquartal zu verzeichnen hatten, lag mit 67,4% (+0,4%) also wiederum deutlich höher, als der 28,1-prozentige Anteil derjenigen, die ihren vermittelten Warenumsatz im zweiten Quartal 2024 gegenüber dem Vorquartal steigern konnten.

Die wichtigsten Ergebnisse

  • Fast 29% der Teilnehmer beurteilten ihre eigene aktuelle Geschäftslage als gut oder sehr gut. So positiv beurteilten aber nur 14% auch die aktuelle Lage ihrer Branche. Über 40% bzw. 51,6% der befragten Handelsvertreter hielten ihre Geschäfts- bzw. Branchenlage für befriedigend. Der Anteil der schlechten Beurteilungen der Geschäfts- und Branchenlage stieg um 4,1% auf 30,8 bzw. um 0,1% auf 34,4%.
  • Fast jeder zehnte Teilnehmer (9,5%) rechnet kurzfristig mit einer Verbesserung der Geschäftslage, kaum weniger (-0,4%) als im Frühjahr. Keine Änderungen erwartet kurzfristig mehr als die Hälfte (54,1%) der befragten Handelsvertreter (+5,7%). Kurzfristige Verschlechterungen erwarten mit 31,8% deutlich weniger (-4,5%) Handelsvertreter als im vergangenen Frühjahr.
  • Die langfristigen Perspektiven beurteilte mit über 36% mehr als ein Drittel der Teilnehmer positiv, deutlich mehr als im letzten Frühjahr. Nahezu unverändert (26,2%), war der Anteil der Befragten, die langfristig keine Änderung erwarteten. Der Anteil der Pessimisten verringerte sich geringfügig um -1,1% auf 24,9% der Befragten.
  • Der Anteil der Teilnehmerbetriebe mit einer Steigerung des vermittelten Warenumsatzes im zweiten Quartal 2024 gegenüber dem Vorquartal ist mit +1,4% auf 28,1% leicht gewachsen. Der 67,4-prozentige Anteil derjenigen, die einen Rückgang ihres vermittelten Warenumsatzes hinnehmen mussten, ist mit +0,4% nahezu unverändert.
  • Von den 221 teilnehmenden Handelsvertreterbetrieben wurden 15 (6,8%) von ihren vertretenen Unternehmen und 22 (10%) von ihren Kunden im Sinne von Abnehmern bereits mit Wünschen oder Forderungen konfrontiert, ihr Geschäft nachhaltig zu führen, einer davon von beiden Seiten. 185 Teilnehmer (83,7%) waren davon nicht betroffen.

Berlin, August 2024

Archiv

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