Am 22. November 2018 fand in Berlin der Deutsche Arbeitgebertag, eine Veranstaltung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA) und einer der bedeutendsten wirtschafts- und sozialpolitischen Kongresse Deutschlands, statt. Für die CDH nahm Frau Alin Willer, Geschäftsführerin Online Medien und Öffentlichkeitsarbeit des Bundesverbandes, an der Veranstaltung teil. Das diesjährige Motto lautete „Mehr Mut! Mehr Gestalten! Mehr Europa!“. Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer – bekennender Diesel-Fahrer – führte in seiner Eröffnungsrede aus, was für ein Irrsinn sich derzeit rund um den Diesel abspielt. Er mahnte dazu, dass die Verantwortung in punkto Dieselskandal bei beiden Seiten läge – also auch bei der Industrie, die sich dem Thema stellen müsse.
Ferner rief er dazu auf, mehr Mut zur Digitalisierung zu zeigen. „Sieben Jahre für Breitbandausbau. Das ist langsam“, so Ingo Kramer. Er mahnte auch mehr Bürokratieabbau an, denn dieser sei „noch nicht wie wünschenswert umgesetzt“ und warnte vor einer Steigerung der Sozialabgaben für die Unternehmen. Sein Blick galt auch den Menschen, die in Deutschland erwerbslos sind. „Am Grundsatz des Forderns und Förderns darf nicht gerüttelt werden.“ Eine Aussage, die die CDH begrüßt, setzt sie sich doch seit Jahren gemeinsam mit anderen Verbänden für ein Existenzgründungsförderungsgesetz (ExiföG) ein. Das ExiföG soll Jedermann, der sich selbständig machen möchte, zum Erhalt finanzieller Leistung für die Existenzsicherung in den ersten Monaten während der Aufbau- und Entwicklungsphase des eigenen Unternehmens berechtigen. Diese Förderung würde den Einstieg eines jeden Menschen in die Selbständigkeit, sei es durch Gründung eines neuen oder durch Übernahme eines bestehenden Unternehmens, unterstützen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel schloss sich mit einem Vorschlag für agileres Arbeiten an. Denn: „Wir haben ein Arbeitszeitgesetz, dass für Start-ups oder digitale Jobs denkbar ungeeignet ist“. Außerdem müsse die Weiterbildung in Sachen Digitalisierung für KMUs weiter gefördert werden. Sie kehrte hier aber auch vor der eigenen Tür: Bei der Konzeption von Bürgerportalen und digitalen Prozessen müsse der Staat vom Bürger her denken und mal mit Einzelnen ausprobieren. Die Regierung goes Designthinking. Das Thema Digitalisierung war – wie so oft – überhaupt in aller Munde an diesem Tag. Dr. Katrin Suder, Mitglied des Kuratoriums der Hertie School of Governance und zuvor Staatssekretärin im Bundesministerium der Verteidigung und unter anderem für die Abteilungen Ausrüstung und Cyber/Informationstechnik verantwortlich, appellierte daran, die Digitalisierung auch von der positiven Seite zu betrachten. Durch die Digitalisierung können wir Prozesse einfacher machen, besser machen und damit auch gerechter, so Suder. Für Christian Lindner, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag sind autonomes Fahren, Internet of Things (IoT) und B2B-Plattformen made in Germany DIE Chance für Deutschland, der Anschluss in Sachen Digitalisierung sei noch nicht verpasst. Und flachste: „Schlaglöcher haben wir genug, nicht noch mehr Funklöcher“.