Kalkulation von Lagerkosten – Zinskosten

Teil 3

Die Festlegung des kalkulatorischen Zinses (Kalkulationszinsfuß)

Die für die gelagerte Ware zu kalkulierenden Zinskosten sind vom Kalkulationszinsfuß abhängig, der wiederum in Abhängigkeit von der Situation des lagernden Betriebes festgelegt werden sollte. Da Vorräte als Bestandteil des Umlaufvermögens in der Regel mit kurzfristigem Fremdkapital finanziert werden, ist zumeist der Zinssatz der Hausbank für kurzfristige Kredite anzusetzen.

Die Zinskosten für Grundstücke, Gebäude, Lagereinrichtung, Lagerausrüstung soweit dem Anlagevermögen zugehörig, und Sicherungseinrichtungen können dagegen mit den Bankzinsen für langfristige Kredite kalkuliert werden, wenn ihre Finanzierung, wie üblich, mit langfristig gewährtem Fremdkapital erfolgt.

Bei Finanzierung mit Eigenkapital ist die Rendite von dessen möglicher anderweitiger Verwendung anzusetzen.

 

Beispiel für die Kalkulation von Lagerkosten

Die Lagerkosten für einen Artikel pro Jahr würde in unserem geschilderten Beispiel also wie folgt zu kalkulieren sein:

Lagereinzelkosten pro Stück p.a.

= Anschaffungspreis pro Stück x Versicherungskosten p.a. pro Euro Warenwert x Zinssatz für Kapital p.a.

+

Lagergemeinkosten pro Stück p.a.

= Platzbedarf pro Stück in qm x Raumkostensatz in Euro pro qm p.a. + 2 x Handlingkostensatz in Euro (für Ein- und Auslagerung) pro Lagerbewegung / Lagerdauer in Jahren

(oder + Warengewicht pro Stück in KG x Handlingkostensatz in Euro KG)+ Anschaffungspreis x Risikokostensatz pro Euro Warenwert
Summe in Euro x Verwaltungskostenzuschlag

=

Lager(gesamt)kosten pro Stück p.a.

Lesen Sie auch Teil 1, Teil 2  und Teil 4 dieser Reihe!