Im regelmäßigen Abstand von 2 Jahren führt die IFH Köln GmbH in Zusammenarbeit früher mit dem Institut für Handelsvermittlung und Vertrieb CDH e.V., jetzt mit der CDH, die Erhebung und Auswertung der CDH-Statistik durch. Die Ergebnisse der Erhebung des Jahres 2024 liegen nun vor. Umsatz- und Ergebniszahlen sowie Kostenstrukturdaten beziehen sich auf die Jahre 2022 bis 2023.

Nachfolgend die wichtigsten Ergebnisse

Die durchschnittlichen Bruttoprovisionseinnahmen sind 2023 gegenüber dem Vorjahr im Gesamtdurch-schnitt von 397.044 auf 389. 097 Euro (-2%) leicht zurückgegangen. Besonders drastisch im Wirtschaftsbereich Möbel-Wohnambiente-Schmuck (-26,9%). Spürbar rückläufig waren die durchschnittlichen Bruttoprovisionseinnahmen auch in den Wirtschaftsbereichen Bauwesen (-5%) und Mode-Sport-Accessoires (-3,4%). Besonders kräftige Zuwächse gab es dagegen im Wirtschaftsbereich Medizinprodukte-Gesundheitswesen (13,7%) und deutliche Zuwächse auch in den Wirtschaftsbereichen Technik-Produktionsgrundstoffe (5,4%) und Nahrungsmittel-Weine-Spirituosen (3,8%).

Der vermittelte Warenumsatz ist 2023 im Gesamtdurchschnitt von 5.112.495 Euro gegenüber 2022 mit 5.283.961 Euro um 3,2% zurückgegangen. Besonders stark mit -10,3% im Wirtschaftsbereich Mode-Sport-Accessoires. Deutliche Rückgange waren aber auch in den Wirtschaftsbereichen Möbel-Wohnambiente-Schmuck (-7,3%) und – trotz gestiegener Bruttoprovisionseinnahmen – Technik-Produktionsgrundstoffe (-6,1%) zu verzeichnen. In den Wirtschaftsbereich Medizinprodukte-Gesundheitswesen (+22,4%) und Nahrungsmittel-Weine-Spirituosen (+6,8%) war der Anstieg des vermittelten Warenumsatze noch stärker als der der Bruttoprovisionseinnahmen. In der Baubranche wurde ein kleiner Zuwachs des vermittelten Warenumsatzes von 2,4% erzielt.

Die durchschnittlichen Provisionssätze sind 2023 gegenüber dem Vorjahr nur in den Wirtschaftsbereichen Mode-Sport-Accessoires und Technik-Produktionsgrundstoffe um 0,6 bzw. 0,2 Prozentpunkte gestiegen. Im Gesamtdurchschnitt und im Wirtschaftsbereich Papier-Verpackung-Büro-Verlage gab es keine Veränderung und in allen anderen Wirtschaftsbereichen sind sie zwischen 0,1 und 1,5 Prozentpunkte zurückgegangen, besonders in den Bereichen Medizinprodukte-Gesundheitswesen (-1,5), Möbel-Wohnambiente-Schmuck (-1,1) und Bauwesen (-0,9).

Der Anteil der Handelsvertretungen, die Eigengeschäfte tätigen, ist 2024 ganz leicht zurückgegangen. Im Gegensatz dazu ist der Eigenumsatz um 5,3% gestiegen, während die Bruttoerträge aus Eigengeschäften ebenso stark gesunken sind. In den einzelnen Wirtschaftsbereichen waren die jeweiligen Entwicklungen dabei aber sehr unterschiedlich. Das Eigengeschäft, also der Großhandel, hat insgesamt aber nicht an Bedeutung verloren. Der Bruttoertrag aus Eigengeschäft in Prozent des Eigenumsatzes, die sogenannte Handelsspanne, hat sich im Gesamtdurchschnitt und in allen Wirtschaftsbereichen mehr oder weniger stark verringert.

Der Anteil der Betriebsausgaben am Umsatz hat sich 2023 gegenüber 2022 im Gesamtdurchschnitt etwas erhöht. Dies gilt sowohl für den Anteil der allgemeinen Kosten als auch für den Anteil der Personalkosten. In den meisten Wirtschaftsbereichen war die Entwicklung dabei ähnlich, wenn auch auf sehr unterschiedlichem Niveau. Nur im Wirtschaftsbereich Nahrungsmittel-Weine-Spirituosen und dem Sammelbereich Andere sank der Anteil der allgemeinen Kosten und der Personalkosten an den Einnahmen.

Die durchschnittliche Anzahl der Vertretungen je Handelsvertretung hat sich 2024 auf 4,6 verringert. Besonders stark war der Rückgang im Wirtschaftsbereich Nahrungsmittel-Weine-Spirituosen. Deutlich rückläufig war die durchschnittliche Anzahl der Vertretungen auch in den Wirtschaftsbereichen Papier-Verpackung-Büro-Verlage, Technik-Produktionsgrundstoffe und Medizinprodukte-Gesundheitswesen. In den vier übrigen Wirtschaftsbereichen ist in drei Bereichen die durchschnittliche Anzahl der Vertretungen unverändert geblieben oder nur minimal zurückgegangen, während sich im Sammelbereich Andere die Vertretungsanzahl um 0,4 auf 4,9 erhöhte.

Der Anteil der Handelsvertretungen mit ausländischen Vertretungen ist von 53,3% auf 55,3% leicht angewachsen. Der Anteil der ausländischen Vertretungen an allen vertretenen Unternehmen ist deutlich stärker von 31% auf 36% angestiegen.

Die Handelsvertretungen haben im Durchschnitt 2,2 Vollzeitbeschäftigte (einschl. Inhaber) und einen Teilzeitbeschäftigten, davon 0,6 geringfügig Beschäftigte. Gegenüber der letzten Erhebung 2022 ist damit im Durchschnitt die Anzahl der Vollzeitbeschäftigten um 0,3 und der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Teilzeitkräfte um 0,2 zurückgegangen. Bei den Vollzeitkräften entspricht das einem Rückgang um 12% bzw. um mehr als ein Viertel der Angestellten in Vollzeit. Bei den sozialversicherungspflichtig beschäftigten Teilzeitkräften beträgt der Rückgang sogar ein Drittel. Nur die durchschnittliche Anzahl geringfügig Beschäftigter blieb konstant.

Pro Beschäftigtem (Vollzeitäquivalent) wurde 2023 im Durchschnitt ein Warenumsatz von fast  1,4 Mio. Euro vermittelt und ein Bruttoprovisionserlös von 81.345 Euro erwirtschaftet. Pro Beschäftigtem im Außendienst sind das im Durchschnitt über 3,2 Mio. Euro vermittelter Warenumsatz und 160.520 Euro Bruttoprovisionserlös.

Der vollständige Ergebnisbericht „Handelsvertreter in Deutschland – Zahlen – Daten – Fakten 2024“ ist für CDH-Mitglieder als PDF-Datei nach Anmeldung mit Benutzername und Passwort kostenlos verfügbar unter https://cdh.de/cdh-statistik/

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