Schon im kommenden Jahr könnte es teurer werden: Der ADAC plant eine Beitragsanhebung bei der Basismitgliedschaft – und vor allem bei der am meisten gewählten Plus-Mitgliedschaft. Denn der ADAC schreibt in seinem Kerngeschäft der Pannenhilfe Verluste.

Die Entscheidung darüber möchte der Autoclub auf seiner Hauptversammlung Mitte November treffen. Wie es in Vereinskreisen heißt, soll sich die Basismitgliedschaft von 49 auf 54 Euro verteuern. Rund drei Viertel aller Mitglieder sind aber sogenannte Plus-Mitglieder. Hier soll der Beitrag von 84 auf 94 Euro steigen. Sollte die Erhöhung beschlossen werden, müssten die 21 Millionen ADAC-Mitglieder von 2020 an höhere Beiträge zahlen.

Seit drei Jahren macht Deutschlands größter Verein Verlust. Die Mitgliedseinnahmen und die Dividende der ADAC SE reichen nicht, um Pannenhilfe, Dienstleistungen, Digitalisierung und Versicherungssteuer zu bezahlen. Bisher kostet die Basis-Mitgliedschaft 49 Euro, die Plus-Mitgliedschaft 84 Euro.

Dabei ist der ADAC in mehrfacher Hinsicht ein Phänomen. Von Jahr zu Jahr gibt es unter dem Strich mehr Mitglieder. Selbst die tiefe Krise 2014 mit Fälschungen bei Autobewertungen und anderen Verfehlungen führten nicht zu einem Rückgang der Mitgliederzahlen.

Jedes Jahr kommen netto 400.000 oder 500.000 Beitragszahler hinzu. Inzwischen sind es mehr als 21,1 Millionen – also etwa jeder vierte Bundesbürger. Mittlerweile sind 41 Prozent der Mitglieder Frauen. Das Durchschnittsalter beträgt gut 50 Jahre, und die Mitglieder sind ihrem Verein sehr treu. Die durchschnittliche Dauer der Mitgliedschaft liegt bei gut 21 Jahren.

Jetzt kommt es aber darauf an, wie die Mitglieder auf den Preissprung reagieren. Als die Beiträge zuletzt 2014 erhöht wurden – damals auch um rund zehn Prozent nach zehn Jahren Stabilität –, kam der Verein zumindest glimpflich davon. Unter dem Strich gab es keinen Rückgang. Darauf hofft der ADAC wohl auch jetzt. Künftig ist auch eine ADAC-Premium-Mitgliedschaft geplant. Sie soll 139 Euro kosten, ist in Vereinskreisen zu hören. Es wäre dann praktisch ein weltweiter Rundumschutz. Die Plus-Mitgliedschaft enthält beispielsweise keine Auslandskrankenversicherung.